So hier kommen wir mal zu einer weiteren wichtigen Personen in meinem Leben
Das ist meine Mama !
Meine Mama war immer für alle da, half jeden aus der Patsche und dann als sie selber nicht mehr weiter wusste, wurde sie von vielen im Stich gelassen. Man meinte sogar zu Ihr es wird Zeit mit Trauern aufzuhören und das nach gerade mal 2 Monaten!!! Man muss bedenken meine Eltern waren 60 Jahre zusammen, ich glaub da wäre es ein Witz, wenn man nach 2 Monaten schon mit dem Trauern aufhören könnte, aber nun denn es gibt ja genug Klugscheisser auf dieser Welt, die wahrscheinlich gar nicht wissen, wie es ist, einen wichtigen Menschen im Leben für Ewig zu verlieren. Naja auf jeden Fall, meine Mama kann nicht mehr so, wie sie gerne möchte, liegt zum einen daran, das sie nicht zum Arzt geht, was man zu aktzeptieren hat(weil ich eh weiss sie ist so stur das man da nur mit Taktik ran kann) und zum anderen, weil sie sich allein gelassen fühlt. Sie hat immer jeden Spass mitgemacht z.B. hat sie mal, als ich selbst noch Kind war, Seilchen mit uns gesprungen, weia hat das geknallt als sie sich auf den Podex gesetzt hat. Sie konnte sogar den Lambada tanzen, sah zwar urig aus, sie war nun mal nicht die schlankste, aber sie konnte ihn! Habe das Gefühl so langsam hat sie sich mit der neuen Lebenssituation abgefunden, man muss ihr nur dabei helfen. Mama ich werde auch dich NIE im Stich lassen, dafür lieb ich dich viel zu sehr! Kussi
Nachdem Papa gestorben war, konnte meine Mama es nicht ertragen alleine zu sein, Weihnachten 2006 beschlossen wir dann, die Feiertage bei ihr zu verbringen (also auch über Nacht), sie fand es schön und frug auch ob wir die Ferien über hier bleiben, was wir dann auch taten. Aus den Ferien wurde immer, allerdings kündigten wir unsere Wohnung erst zum Oktober 2007, irgendwie wollten wir sie nie aufgeben, aber an erster Stelle stand Mama . Bis März 2007 lief auch alles super, Mama brauchte sich um nix kümmern, hab ja alles gemacht, dann aber war es so das sie sich schlapp fühlte und ich sagte, dann bleib heute mal im Bett, bis es dir besser geht.
Daraus wurde Dauerhaftigkeit, sie stand nur noch auf, wenn sie zur Toilette musste. Selbst als die Kommunion von Sharleen war, stand sie nicht auf, sie wollte einfach nur noch für sich alleine sein.
Ab Oktober 2007 war es dann so, das ich mich gar nicht mehr getraut habe das Haus zu verlassen, ohne zu wissen es ist jemand da der auf sie aufpasst, so half mir meine Schwester wo immer sie konnte, das ich mal ein bischen Ruhe bekam, wenns auch nur paar stunden waren.
Weihnachten 2007 war sie bereit sich mal auf die Couch zu setzen, wir haben sie überreden können, schon alleine den Enkeln wegen. Sie blieb nicht lange aber immerhin, da dachte ich noch vielleicht steht sie jetzt öfter auf, aber war nicht so. Es wurde schlimmer, sie schaffte es auch nicht mehr alleine zur Toilette, also besorgte ich Pampers zur Not, falls mal was daneben gehen sollte, was dann immer öfter passierte.
Essen war auch so eine Sache, mag ich nicht, will ich nicht, hab kein Hunger, waren so Sachen die man immer hörte, man war ich froh wenn sie mal sagte : das könnte ich jetzt essen, hab ihr das dann auch gemacht was sie wollte, hauptsache sie hat vernünftig gegessen.
Manchmal bin ich echt sauer auf meine Mama, wegen Ihrer verdammten Sturheit, diese bewies wieder einmal und das mit vollen Kräften.
Am 19.01.08 hörte Robin wie sie nach mir rief, ich hin und bemerkte schon das was nicht stimmte, sie war total nass geschwitzt und hatte riesige glasige Augen, sie verlangte nach einem Butterbrot, was ich auch sofort machte, ich blieb die ganze Zeit während sie gegessen hatte bei ihr, sagte Sven er soll mir das Blutzuckermessgerät holen, was er auch sofort machte, das Problem die Batterien hatten den Geist aufgegeben, so das ich nicht messen konnte da auch keine zum Ersatz da waren. Sofort riefen wir, bzw. Sven den Notarzt an und verständigte meine Schwester, die beide ca. zeitgleich um 23.11h eintrafen. Sofort wurde gemessen und ihr Wert lag bei nur noch 30 !! Meine Mama war auch schon nicht mehr ansprechbar, so das sie zum Glück, erstmal nicht mitbekam, was um sie herum geschah. Sie bekam Glucose das nach ein paar Minuten auch sofort seine Wirkung zeigte, als sie immer mehr bei bewusstsein kam, sich umguckte, frug sie nur was die Leute alle wollen, sie sollen verschwinden, sie geht nicht ins Krankenhaus, naja ich wusste in dem Moment sie war wieder fit, weil meine Mama nicht gerade lieb war!! Sie weigerte sich mit Händen und Füssen. Das bedeutete für mich Nachtschicht, um regelmässig den Blutzucker zu überprüfen, was ich in dieser Nacht alle 2 Stunden gemacht habe.
Muss mich auf diesen Wege noch bei AnnaLena75 bedanken, eine Bekannte aus dem AOL Chat, da sie mir die total Unterstützung gegeben hat, in dem sie mir sagte wie ich was machen soll, um den Zucker einigermassen in den Griff zu bekommen, Danke Yve!!!! Ohne Dich hätte ich es nicht geschafft, hast mich auch seelisch aufgebaut.
Am Montag kam dann der Hausarzt, der auch sofort sagte, im Krankenhaus wäre es besser, schon alleine wegen wegen der Spritzeneinstellung, aber nein meine Mama will nicht. Ich muss dazusagen, sie hat den rechten Fuss kaputt, dh. er zerfrisst sich, keiner von uns hat das jemals gesehen, man kann es nur erahnen wie er aussieht, wobei mir allerdings schon sehr schlecht wird, obwohl ich schon genug offene Beine etc. sehen musste, aber vielleicht liegt es auch daran, das es sich hier um meine Mutter handelt. Es tut verdammt weh zusehen zu müssen, wie ein Mensch sich selbst aufgibt, sie möchte einfach nicht mehr leben, so sehr vermisst sie meinen Papa, aber was sie uns, ihren Kindern und Enkelkindern antut versteht sie einfach nicht, dieser seelische Druck der auf uns lastet noch einen geliebten Menschen zu verlieren (und das weil er es so will) tut ganz schön weh und zerrt an meinen Nerven.
Habe ihr, nachdem sie wieder ruhiger wurde, da sie auch den Hausarzt rausschmeissen wollte und meine Schwester, gesagt, das sie mir schwer zusetzt, das ich das nicht mehr lange aushalten kann, sie soll mal ein bischen an ihre Enkel denken, die den Tod ihres Opa´s voll mitbekommen haben und noch nicht darüber hinweg sind, habe ihr gesagt, das wir auf unser komplettes Leben verzichten, nur um für ihr da zu sein, und das es nicht zuviel verlangt ist, das sie uns ein wenig zurückgibt, in dem sie sich helfen lässt. Ausserdem würde Papa sie in den Hintern treten, wenn sie oben bei ihm auftauchen würde, ohne auch nur eine Minute gekämpft zu haben, er hätte nicht gewollt, das eine ganze Familie so unter ihr leiden müsste, sie fing an zu weinen, nun ja, seitdem bin ich einen Schritt näher, ich darf zumindest schon mal beim Verbinden des Fusses helfen (ohne ihn direkt zu sehen), aber jeder kleine Schritt ist ein Schritt zum grossen, ich werde weiter für ihr kämpfen, da wir sie noch lange bei uns haben möchten. Mama WIR LIEBEN DICH!!
6.2.2008 Heute kam der med. Dienst der Krankenkasse zur Überprüfung der Pflegestufe, da meine Mama erneut stur war, kann es jetzt sogar passieren, das ein Amtsarzt vom Amtsgericht über sie entscheidet, das bedeutet, sie kann per Polizei ins Krankenhaus gebracht werden, ich hoffe sie wird jetzt schlauer und weiss was auf dem Spiel steht.
Mittlerweile ist es so, das ich echt nicht mehr kann, schlafe seit 5 Tagen keine Nacht mehr durch, weil sie immer ruft, einmal weil sie nicht richtig liegt, eh dies dann passiert ist kann eine Stunde dauern, oder sie hat die Pampers voll oder weil sie meint wir haben Tag. Bin echt fertig!!!
23.02.2008 Es ging nicht mehr, habe um 11h den Notarzt gerufen, wieder einmal wollte sie nicht mit, aber diesmal haben wir es geschafft, jetzt ist sie in fachkräftigeren Händen, das Bein muss zwar abgenommen werden, wie weit wissen wir noch nicht genau, kann aber bis zum Oberschenkel sein. Ich bin froh, das sie jetzt im Krankenhaus ist und hoffe das ich sie auch wieder nach Hause bekomme, aber erstmal soll sie wieder fit gemacht werden, ich habe alle Kräfte eingesetzt die ich hatte, habe meine Kinder im Grunde vernächlässigt, aber es ging nicht mehr Mama ich hab dich lieb!!!